Die Kirche auf Aarø

Die Kirche auf Aarø – die Weihnachtskirche – ist die kleinste und jüngste Kirche des Caminos.

Warum „Weihnachtskirche“ – ist auf Aarø immer Weihnachten? Die Geschichte reicht zurück in die deutsche Zeit Nordschleswigs. Bevor die Weihnachtskirche 1906 gebaut wurde, gab es weder eine Kirche noch einen Friedhof auf der Insel. Aarø gehörte zum Kirchspiel Øsby. Zwar wurden Gottesdienste auf Aarø gefeiert, aber Beerdigungen mussten in Øsby stattfinden. Ein Trauerzug konnte somit sehr lange unterwegs sein, bis er auf die Insel zurückkam, weil unterwegs viele Pausen nötig waren und man sich an „einem Klaren“ oder zwei stärkte, besonders auf dem Rückweg. Im Winter konnten die Verstorbenen oftmals nicht über das Meer zum Festland gebracht werden, um sie in Øsby zu beerdigen. Die Särge mussten mitunter wochenlang auf Aarø bleiben und auf eine Möglichkeit zur Überfahrt warten.
Der wohlhabendste Mann auf Aarø, Christian Martensen, schenkte der Gemeinde im Jahre 1901 ein Grundstück, welches als Friedhof eingeweiht werden konnte. Hier sollte eine Kapelle gebaut werden. Die Inselbewohner Aarøs wollten gerne eine feine Kapelle haben, und die Kirchenbehörden versuchten, das nötige Geld hierfür zu beschaffen. Der Bauprozess wurde ein Gerangel, das damit endete, dass das ganze Projekt nach Berlin übergeben wurde. Hier sollte das Kultusministerium prüfen, ob diese kleine Insel im Lille Belt am nördlichen Rand des Deutschen Reiches wirklich eine so prächtige Kapelle haben sollte. Am Ende bot Berlin den Bau einer ebenso teuren Kapelle an, die allerdings von einem anderen Architekten, Heinrich Clausen, entworfen war.

Am 30. Dezember 1906 weihte der Schleswiger Bischof Theodor Kaftan die Kirche als Weihnachtskirche ein. Wieso plötzlich eine Kirche? Deutschland war zu dem Zeitpunkt eine expandierende Weltmacht. Das Kaiserpaar war sowohl in der lutherischen Kirche in Nordschleswig als auch in dem protestantisch-anglikanischen Bistum Palästinas stark involviert. Überall im lutherischen Deutschland sammelte man in den Jerusalem-Vereinen Spenden zu diesem Zweck ein.
1898 war das Kaiserpaar nach Palästina gereist, um am 31. Oktober die neue deutsche Hauptkirche in Jerusalem einzuweihen. Teilnehmer an dieser Reise war auch der Schleswiger Bischof Kaftan. Hier erlebte er die Friedensbotschaft aus dem Weihnachtsevangelium: Dass zwei Völker mit unterschiedlichen Sprachen einen gemeinsamen Gottesdienst feiern konnten. Dieses Erlebnis brachte Kaftan mit nach Aarø zum Weihnachtsfest 1906, als er zur Überraschung der Inselbewohner die ´Kapelle‘ als Weihnachtskirche weihte, unter Hinweis auf die Weihnachtskirche in Palästina. So erhielt Aarø nicht nur eine Kapelle, sondern eine richtige Kirche.

Die Kirche ist klein – gleicht also einer Kapelle – und ist aus Ziegelsteinen gebaut. Die Weihnachtskirche hat keinen Turm, sondern einen Dachreiter, von dem die Kirchenglocke zum Gottesdienst einlädt. Der recht hohe und schlichte Innenraum ist mit einem holzverkleideten Tonnengewölbe überspannt. Südlich des kurzen Chores hat die Weihnachtskirche eine kleine Sakristei, und nördlich des Chores befindet sich eine kleine Kapelle. Das zentrale Chorfenster ist rund; in der Mitte des Glasmosaikes ist Jesus mit der Triumpf- Fahne dargestellt. Der Altartisch hat eine Holzplatte von einem Maulbeerstrauch, der hier vor Ort gewachsen ist, bekleidet mit einem Antependium von Hanne Vedel. Über dem Altar ist ein aus Holz geschnitztes Kruzifix angebracht. Über der einfach gestalteten Kanzel sieht man eine Gedenktafel zu Ehren der im 1. Weltkrieg gefallenen Inselbewohner. In der Mitte des Kirchenraumes hängt ein Modellschiff an einem geschmiedeten Halter; es ist ein Modell der „Maria – Aarø“.
Die neuere Orgel wurde von Marcussen & Sohn, Apenrade, gebaut.

Fotograf: Ukendt

Besøg kirkens hjemmeside:

https://www.oesbysogn.dk/

Die Website der Kirche:

https://www.oesbysogn.dk/

Kirkens åbningstider:

Geöffnet vom 1. Mai bis 30. September 8:00 – 20:00 Uhr und vom 1. Oktober bis 30. April 8:00 – 16:00 Uhr.

Öffnungszeiten der Kirche:

Geöffnet vom 1. Mai bis 30. September 8:00 – 20:00 Uhr und vom 1. Oktober bis 30. April 8:00 – 16:00 Uhr.

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